Scheldetalbahn
1:17 Steigung vor Hirzenhain
Die Scheldetalbahn von Dillenburg ueber Oberscheld bis zum Nikolausstollen gab es schon seit 1870/72. Diese Strecke wurde aber erst 1909/11 bis Wallau erweitert, wo sie an die Strecke Kreuztal – Marburg anschloss. Diese Bahn musste die Wasserscheide zwischen Lahn und Dill ueberwinden, und dazu einen Abschnitt mit einer 1:17 Steigung vor Hirzenhain erklimmen. Dieser Abschnitt wurde zunaechst als Zahnradbahn ausgefuehrt.
BR 94 am Bahnuebergang ueber die Marburger Strasse beim Bahnhof Oberscheld Ort.
In den 1920er Jahren konnten dann regulaere Lokomotiven die Steigung bezwingen, allerdings benoetigten sie beim hinunterfahren spezielle Bremsen. Daher wurden Dampfloks der BR 94 mit Riggenbach Gegendruck Bremse eingesetzt. Nicht alle BR 94 hatten diese Bremse, aber die BR 94 war keine seltene Lok. Insgesammt gab es 1236 Lokomotiven dieser Baureihe.
213-336-1 im Einschnitt zwischen Hirzenhain-Bahnhof und Lixfeld
Als die Bundesbahn in den 1950er Jahren began von Dampf- auf Dieselbetrieb umzustellen, wurde die BR 211 zur Standard Nebenbahnlok. Die BR 212 war im wesentlichen eine 211er mit staerkerem Motor, und die BR 213 eine 212er mit hydrodynamischer Steilstreckenbremse, wie sie auf der Scheldetalbahn gebraucht wurde. Von der BR 211 gab es 364 Loks, von der BR 212 gab es 390 Loks, aber von der BR 213 gab es nur zehn Loks! Sie hatten die Betriebsnummern 213 332 bis 213 341.
Ausser von Schienenbussen (auch mit verstaerkter Bremse!), wurde die Scheldetalbahn ausschliesslich von Lokomotiven der BR 213 befahren. Da es nur zehn Lokomotiven dieser Baureihe gab, aber die Bundesbahn natuerlich auch noch andere Steilstrecken hatte, habe ich mich schon als Schueler gefragt, wie viele der Loks der BR 213 denn auf der Scheldetalbahn unterwegs waren. Es hat einige Jahre gedauert bis ich diese Frage beantwortet hatte, aber am Ende ist es mir gelungen alle zehn 213er auf der Scheldetalbahn zu fotografieren!